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Wie kann man das Wort „Heimat“ in Ihre Sprache übersetzen? Welche Farben symbolisieren Ihre Heimat? Warum?
Was verbinden Sie persönlich mit dem Wort „Heimat“?
Lesen Sie die Fragen und die Begriffe. Schließen Sie die Augen und denken Sie nach.
• Was sehen Sie?
• Was riechen Sie?
• Was hören Sie?
• Was fühlen Sie?
Essen • Familie • Landschaft • Freunde • Musik • Orte • Sprache …
„Heimat ist für mich ...“ Lesen Sie die Reportage und beantworten Sie die Fragen.
Welche Assoziationen aus der ersten Übung kommen vor? Gerüche, Bilder, Geräusche, Gefühle?
Welche Person hat ein ähnliches Heimatgefühl wie Sie?
Wer weiß heute noch genau, wohin er gehört — im Zeitalter von Mobilität und Emigration? Ist „Heimat" der Ort, wo man seinen Wohnsitz hat, oder jener, an dem man verstanden wird? Oder ist es vielleicht gar kein Ort mehr, sondern nur noch ein Gefühl? In WELT am SONNTAG geben bekannte Persönlichkeiten Antworten auf diese wichtige Frage.
Vural Öger, Fluggesellschaft Öger-Tours, SPD-Mitglied und Abgeordneter im Europäischen Parlament. Seit 1990 deutsche Staatsangehörigkeit:
„Heimat ist für mich ein Gefühl und nichts Greifbares. Ich habe zwar zwei Drittel meines Lebens in Deutschland verbracht, aber wenn ich an Heimat denke, dann kommen mir immer sofort Bilder aus meiner Kindheit in den Kopf. Meine Familie lebte in Ankara und ich sehe unseren Garten vor mir mit dem riesigen Apfelbaum. Der Geruch gebratener Auberginen liegt in der Luft, meine Mutter sitzt an der Nähmaschine, wir Kinder spielen im Haus und im Garten. Unsere Familie, die abends zusammensitzt, Nachbarn kommen vorbei, man unterhält sich, scherzt und lacht. Heimat — das ist tief verwurzelt in meiner Kindheit. Auch wenn ich Berlin, Hamburg oder Istanbul lieben gelernt habe, nie wieder habe ich ein solches Heimatgefühl gehabt wie in glücklichen Kindheitstagen.“
Iris Berben, bekannte deutsche Schauspielerin:
„Zu Hause hat für mich sehr viel mit vertrauten Menschen zu tun und nicht unbedingt mit Orten. Wenn ich heute nach Hamburg komme, wo ich aufgewachsen bin, wenn ich Schiffe, das Wasser und den Hafen sehe, geht mir das Herz auf. Aber ist das Heimat? Nein, denn ich kenne dort nicht viele Menschen. Ich wohne auch gerne in unserem Haus in München. Oder ich bin in New York und fühle mich dort zu Hause. Fahre ich nach Israel, denke ich: Das ist meine Heimat. Die orientalischen 20 Gerüche faszinieren mich. Auch Berlin ist spannend, denn Berlin ist Geschichte. Dort sind unsere Wurzeln, die Stadt ist ein Teil unserer Identität. So wechsle ich ständig meine Heimatgefühle — je nachdem, an welchem Ort ich gerade bin.“
Schritte International 6, Seite 73