Tourist: Heute verlasse ich Mos­kau und kehre wieder in meine Heimat zurück.

Moskauer: Sind Sie mit Ihrer Touristenreise durch unser Land zufrieden?

T.: Oh, ja. Der Aufenthalt in Mos­kau war für mich ein unvergess­liches Erlebnis. Alles, was ich früher von Moskau gelesen und gehört hatte, hielt ich für über­trieben. Jetzt aber habe ich mich selbst von der Schönheit und Grö­ße Moskaus überzeugt.

M.: Und was hat auf Sie in Moskau den größten Eindruck gemacht?

T.: Es fällt mir schwer, diese Fra­ge zu beantworten. Die Eindrücke sind so mannigfaltig und ich weiß einfach nicht, womit ich beginnen soll.

M.: Nun, wo sind Sie zum Bei­spiel gestern gewesen?

T.: Gestern? In der Tretjakow-Galerie! Ich bin ja ein sehr großer Kunstfreund und schwärme für Malerei. Viele Stunden habe ich in den Sälen verbracht, in denen die bedeutendsten russischen Maler des 19. und 20. Jahrhunderts ver­treten sind. Besonders lange stand ich vor Repins Gemälde „Iwan Grosny und sein Sohn Iwan am 16. November 1581“. Ich kannte nur die Reproduktion dieses Ge­mäldes und jetzt habe ich es im Original gesehen.

M.: Ja, das ist das berühmteste Bild von Repin und zweifellos eines der beliebtesten Werke der russischen Malkunst. Wissen Sie auch, dass dem Bild eine wirkli­che historische Begebenheit zu Grunde liegt?

T.: Ja, ich weiß das. Und Repin schildert diese Begebenheit auf solche Art, dass die Szene sich direkt vor unseren Augen abzu­spielen scheint. Der Eindruck ist einfach überwältigend! Schade, dass ich mir die Werke, die die altrussische Kunst vertreten, nur flüchtig ansehen konnte. Ein Tag ist viel zu wenig Zeit, um sich dort alles anzusehen.

M.: Sagen Sie bitte, was halten Sie von der modernen Kunst? Jetzt gibt es in Moskau viele Aus­stellungen, wo den Besuchern die Kunst des 20. Jahrhunderts vorge­führt wird. Dort sind fast alle Stile und Hauptrichtungen in der Ent­wicklung der Kunst des Jahrhun­derts vertreten und vor allem die Werke der Moderne, besonders „der russischen Avantgarde“, der Postmoderne, des Kubismus und Konstruktivismus.

T.: Ich habe diese Ausstellungen leider nicht besucht. Offen ge­standen, verstehe ich nicht viel von dieser modernen Kunst. Ich glaube, ich bin für das Verständ­nis solcher Kunst innerlich nicht vorbereitet. Es fehlt mir auch eine nötige Vorbildung dazu. Und ich beneide die Menschen, die sich lange das „Schwarze Quadrat“ von Kasimir Malewitsch anse­hen und viel darüber diskutieren können. Nein, ich bin Anhänger der objektiven, wahrheitsgetreu­en Darstellung der Wirklichkeit in der Kunst.

M.: Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Nicht alle verstehen die abstrakte Kunst. Aber es gab eine Zeit, in der man die Gemälde von Vincent van Gogh auch nicht verstanden hat. Gefallen Ihnen übrigens die Gemälde von französischen Im­pressionisten und Postimpressio­nisten?

Т.: Ja, diese Kunst ist für mich ein Begriff. Für diese Malerei habe ich viel übrig. Ich könnte lange vor vielen Gemälden von Claude Monet, Renoir, Degas, Cezanne oder van Gogh stehen und diese Meisterwerke genießen. Diese Kunst lässt mich nicht kalt. Und immer, wenn ich in München bin, besuche ich die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (Alte Pinakothek, Neue Pinakothek, Neue Staatsgalerie) gern. Viele Meisterwerke von Edouard Manet, Renoir, Paul Cezanne, Edgar Degas, Vincent van Gogh machen die Neue Staatsgalerie zu einem der schönsten Museen französi­scher Malerei.

M: Dann wäre es für Sie inter­essant und empfehlenswert, das Staatliche Puschkin-Museum für bildende Künste in Moskau zu be­suchen. Es verfügt über eine rei­che Gemäldesammlung von fran­zösischen Impressionisten und Postimpressionisten. Diese vor­trefflichen Gemälde haben wir vor allem den russischen Sammlern und Kunstfreunden I.A. Morosow und S.I. Stschukin zu verdanken. Am Anfang des 20. Jahrhunderts besuchten sie ständig die Pariser Ausstellungen und erwarben viele Gemälde von Malern, die damals erst begannen, anerkannt zu wer­den oder überhaupt noch nicht anerkannt waren. Das waren die Werke der Impressionisten und Postimpressionisten, deren herrli­che Gemälde heute im Puschkin-Museum für bildende Künste zu sehen sind. An Ihrer Stelle würde ich dieses Museum besuchen.

В.М. Завьялова, Л.В. Ильина, ПК немецкого языка, с. 608

Übersetzen Sie.

1. он возвращается на родину; 2. пребывание в этом городе; 3. я считаю это преувеличением; 4. что произвело на тебя самое большое впечатление? 5. я не знаю, с чего начать; 6. большой поконник искусства; 7. значительные русские художники 19-го и 20-го веков; 8. знаменитейшая картина Репина; 9. откровенно говоря, я мало в этом разбираюсь; 10. я завидую людям, которые могут долго смотреть на "Чёрный квадрат"

Fragen zum Thema.

1. Welche Städte (welche anderen Länder) haben Sie besucht? Was hat Sie besonders beeindruckt?

2. Welche Galerien und Ausstellungen haben Sie besucht?

3. Welche Künstler zählen zu den anerkannten Künstlern Russlands? Wen können Sie als bedeutendsten Maler des 19., des 20. Jahrhunderts bezeichnen?

4. Ist es empfehlenswert, die Museen und Ausstellungen unserer Stadt zu besuchen?

5. Was halten Sie von der Kunst der Renaissance? Und von der modernen Kunst?

6. Beneiden Sie die Menschen, die sich in der Abstrakten Malerei gut auskennen? Und diejenigen, denen "Das Schwarze Quadrat" gefällt?



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