Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen.

Voltaire

1. Übersetzen Sie.

1. Ferdinand muss im Büro sein und an jenem neuen Projekt arbeiten. 2. Das Haus muss im Mittelalter gebaut worden sein. 3. Sie können diesen Film nicht gesehen haben. 4. Die Insel kann nicht unbewohnt sein. 5. Das kann nicht wahr sein. 6. Die Party müsste vor langem zu Ende gewesen sein. 7. Hier dürfte sich die Expedition für einige Zeit aufgehalten haben. 8. Der Schurke will niemals vorher das Opfer gesehen haben. 9. Unser Bekannter will der größte Dichter aller Zeiten und Völker sein.

O.Djakonow, Deutsche Grammatik mit Spaß, 2013. — Seite 90

2. Diese Müllers! — Wo behaupten andere etwas über die Müllers und wo behaupten die Müllers selbst etwas über sich?

1. Die Müllers sollen sich ein Haus gekauft haben. 2. Sie sollen das Haus bar bezahlt haben. 3. Sie wollen im Lotto gewonnen haben. 4. Herr Müller soll unsaubere Geschäfte machen. 5. Er soll deswegen sogar schon im Gefängnis gewesen sein. 6. Herr Müller will während dieser Zeit im Ausland gewesen sein.

3. Der Angeber Ergänzen Sie wollen oder sollen.

Hast du schon gehört? Der neue Kollege soll in Harvard studiert haben.

1. Er...........................der Beste in seiner Klasse gewesen sein. Wenigstens behauptet er es. 2. Er...........................das Studium in Rekordzeit beendet haben. So wird über ihn erzählt. 3. Man...........................ihm anschließend ein Promotionsstipendium angeboten haben. 4. Er...........................seine Diplomarbeit in nur drei Monaten geschrieben haben. Das erzählt er jedem. 5. Er...........................seine Karriere schon ab dem zweiten Semester vorbereitet haben. So sagt man. 6. Schon jetzt...........................er der Liebling vom Chef sein. Das habe ich in der Kantine gehört. 7. Er...........................seinem Chef schon viele Verbesserungen vorgeschlagen haben. So ein Angeber!

4. Steuergerüchte — Formulieren Sie die Sätze mit wollen und sollen.

Es wird berichtet, dass die Mehrwertsteuer bald schon wieder erhöht wird.

Die Mehrwertsteuer soll bald schon wieder erhöht werden.

1. Das Nachrichtenmagazin „Fakten" behauptet, als erstes Presseorgan davon erfahren zu haben. 2. Es heißt, dass es innerhalb der Regierung noch Differenzen über den Zeitpunkt gibt. 3. Angeblich ist der Wirtschaftsminister gegen eine sofortige Erhöhung. 4. Der Finanzminister versichert, alle Alternativen geprüft zu haben. 5. Gerüchten zufolge beträgt die Erhöhung nur 1,5 Prozent.

5. Berufsrisiko! — Ersetzen Sie wollen und sollen durch Alternativen mit derselben Bedeutung.

Der weltberühmte Pilzforscher A. Helliwell soll an einem Pilz-Omelett gestorben sein (angeblich). Seit seinem sechsten Lebensjahr soll er sich für Pilze interessiert haben (Man berichtet, dass ...). In seiner Jugend soll er ein Einzelgänger gewesen sein (Es heißt, dass ...). Schon mit 18 will er Deutschlands Pilzexperte Nr. l gewesen sein (Er behauptete, dass ...). Auf einem internationalen Pilzkongress soll er seine spätere Frau Charlotte kennen­gelernt haben (Gerüchten zufolge ...). Sie will große Teile ihres Vermögens für die Rettung gefährdeter Pilzarten ausgegeben haben (Sie versichert, dass ...).

Der weltberühmte Pilzforscher A. Helliwell ist angeblich an einem Pilzomelett gestorben. ...

Hueber, Übungsgrammatik für Mittelstufe, Seite 105

6. Formen Sie die Sätze mit dem angegebenen Modalverb so um, dass die Ausdrücke der Vermutung oder Überzeugung „wohl“, „sicherlich“, „angeblich“, „er behauptet“, „so wird gesagt“ usw. wegfallen können.

Ich habe gehört, dass der Schriftsteller sich zur Zeit in Südamerika aufhält. (sollen)

Der Schriftsteller soll sich zur Zelt In Südamerika aufhalten.

1. Man hat den Mann verurteilt; aber er war unschuldig, so wird gesagt. (sollen) 2. Sie hat vielleicht Recht. (mögen) 3. Er hat angeblich sein ganzes Ver­mögen an eine Hilfsorganisation verschenkt. (sollen) 4. Der Zeuge behauptet, dass er den Unfall genau gesehen hat. (wollen) 5. Wie war das nur möglich? Es war doch 22 Uhr und wahrscheinlich stockdunkel. (müssen) 6. Er behauptet, dass er die 20 Kilo­meter lange Strecke in zweieinhalb Stunden gelaufen ist. (wollen) 7. Der Angeklagte behauptet, von zwei betrunkenen Gästen in der Wirtschaft angegriffen worden zu sein. (wollen) 8. Man ist überzeugt, dass der Ange­klagte sich in großer Angst und Aufregung befunden hat. (müssen) 9. Ich frage mich, wie dem Angeklag­ten wohl zumute war. (mögen) 10. Sicherlich hat der Angeklagte die Tat nur im ersten Schrecken be­gangen. (können)

7. Aus der Zeitung — Erklären Sie die Bedeutung der schräg gedruckten Modalverben.

Wieder ist der Polizei ein Raubüberfall gemeldet worden. Drei Unbekannte sol­len in der Zuckschwerdtstraße einen 26 Jahre alten Brückenbauer aus Frankfurt überfallen und niedergeschlagen haben. Nach Angaben der Polizei soll einer der Täter dem Brückenbauer in die Jackenta­sche gegriffen und Ausweispapiere so­wie Schlüssel entwendet haben. Vorher will der Überfallene in einer Gaststätte in der Bolongarostraße gewesen sein, in der sich auch die Täter befunden haben sollen. Beim Bezahlen können die Täter gesehen haben, dass er einen größeren Geldbetrag — es soll sich um etwa 500 Euro gehandelt haben — bei sich führte. „Das muss der Anlass gewesen sein, dass die Kerle mir folgten und mich dann überfielen", meinte der Brückenbauer.

8. Setzen Sie das passende Modalverb in der richtigen Form ein und erklären Sie, warum Sie dieses subjektive Modalverb gewählt haben.

1. Der Mann hat doch eine Verlet­zung! Wer das nicht sieht, ... blind sein. 2. Du ... Recht haben; aber es klingt sehr merkwürdig. 3. Diese Schauspielerin ... 80 Jahre alt sein, so steht es in der Zeitung. Sie sieht doch aus wie fünfzig! 4. Der Junge ... die Geldbörse gefun­den haben; dabei habe ich gese­hen, wie er sie einer Frau aus der Einkaufstasche nahm. 5. „Er ... ein Vermögen von zwei bis drei Millionen besitzen, glaubst du das?“ — „Also das... übertrieben sein. Es... sein, dass er sehr reich ist, aber so reich sicher nicht!“ 6. In Griechenland ... gestern wieder ein starkes Erdbeben gewesen sein. 7. Es ist schon zehn Uhr. Der Briefträ­ger ... eigentlich schon da gewesen sein. 8. Eben haben sie einen Fernsehbe­richt über Persien angekündigt, jetzt zeigen sie Bilder über Polen. Da ... doch wieder ein Irrtum pas­siert sein! 9. Wir haben dein Portmonee in der Wohnung nicht gefunden. Du ... es nur unterwegs verloren haben. Wenn du es nicht verloren hast, ... es dir gestohlen worden sein. 10. Den Ring ... sie geschenkt bekom­men haben, aber das glaube ich nicht. 11. Er ist vor einer halben Stunde weg­gegangen. Er... eigentlich schon im Büro sein. 12. Es... heute Nacht sehr kalt gewe­sen sein, die Straßen sind ganz ver­eist.

9. Ersetzen Sie das Modalverb durch den angegebenen Ausdruck.

1. Der Vater mag 72 Jahre alt gewesen sein, als er starb. (vielleicht) 2. Der Sohn soll das Millionenerbe seines Vaters, Häuser und Grund­stücke, verkauft haben. (wie man sich erzählt) 3. Sein Onkel will davon nichts ge­wusst haben. (sagt er selbst) 4. Es mag sein, dass der Sohn alles verkauft hat; aber warum bezieht er jetzt Sozialhilfe? (möglicherweise) 5. Er soll Spieler gewesen sein. (habe ich gehört) 6. Er muss das ganze Geld in der Spielbank verjubelt (= leichtsinnig ausgegeben) haben. (mit großer Wahrscheinlichkeit) 7. Ein Bekannter will ihn als Straßen­musikanten gesehen haben. (Ein Bekannter glaubt...) 8. Er soll ungepflegt ausgesehen ha­ben. (angeblich)

10. Gebrauchen Sie selbstständig die Modalverben zur subjektiven Aussage.

1. Man sagt, dass im Krankenhaus der Stadt B. im letzten Jahr viele Millio­nen Euro veruntreut worden sind. 2. Ein junger Arzt sagt, dass er gehört habe, dass die Medikamente für das Krankenhaus gleich wieder ver­kauft worden seien. 3. Die Krankenschwestern und Pfleger haben davon vielleicht gar nichts gewusst. 4. Die Leute erzählen, dass der Chef­arzt vor kurzem die hässliche Toch­ter des Gesundheitsministers gehei­ratet hat. 5. Sehr wahrscheinlich waren die Be­amten des Gesundheitsministeri­ums über die Unterschlagungen im Krankenhaus schon seit langem in­formiert. 6. Vielleicht sind einige Beamte sogar bestochen worden. 7. Außerdem wird berichtet, dass alle Akten aus den Geschäftsräumen des Krankenhauses verschwunden sind. 8. Vielleicht waren unter den ver­schwundenen Medikamenten auch Drogen. 9. Ein verhafteter Drogenhändler sagt, dass er seinen „Stoff“ immer an der Hintertür des Krankenhau­ses abgeholt habe. 10. Möglicherweise sind auch Ver­bandszeug und Kopfschmerztablet­ten verschoben worden. 11. In einem Zeitungsartikel wird be­richtet, dass der Chefarzt in der vorigen Woche 450 000 Euro von seinem Konto abgehoben hat. 12. Sehr wahrscheinlich haben die Pa­tienten unter den ungeordneten Zuständen in diesem Krankenhaus sehr gelitten. 13. Vielleicht wird der Prozess gegen den Chefarzt und den Gesund­heitsminister noch in diesem Jahr eröffnet.

11. Ersetzen Sie die Modalverben durch Ausdrücke des Zweifels, der Vermutung und Überzeugung.

1. a) Äsop, bekannt durch seine Fabeln, soll ein Sklave gewesen sein.

b) Er dürfte im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in Kleinasien gelebt haben.

2. a) Der Graf von Sandwich soll das nach ihm benannte Sandwich 1762 erfunden haben.

b) Er soll auf die Idee gekommen sein, weil er wegen des Essens nicht vom Spieltisch aufstehen wollte.

3. Der Hund kann schon vor 10 000 Jahren dem Menschen zur Jagd gedient haben.

4. Die fruchtbare Lösserde in Norddeutschland kann vom Wind von China nach Europa herübergetragen worden sein, sagen Wissenschaftler.

5. a) Der Vogel Strauß soll in Angstsituationen seinen Kopf in den Sand stecken.

b) Das muss aber ein Märchen sein.

6. Um ein Straußenei essen zu können, soll man es 40 Minuten kochen müssen.

7. a) Der Wanderfalke, ein Raubvogel, soll etwa 320 km/h schnell fliegen können.

b) Das mag stimmen, aber sicher nur über sehr kurze Zeit.

8. Die Seeschwalbe, ein Meeresvogel, soll jahrelang pausenlos übers Meer fliegen.

9. a) Über Robin Hood, den Helfer der Armen, gibt es viele Geschichten.

b) Es kann ihn tatsächlich gegeben haben; bewiesen ist es nicht.

Dreyer, Schmitt, Seite 119

12. Sagen Sie das anders.

1. Es muss in der Nacht stark geschneit haben. Auf den Straßen liegt tiefer Schnee. 2. Er muss zu Hause sein. Das Telefon ist besetzt. 3. Die Tem­peraturen sollen auf minus 20 Grad gesunken sein. 4. Er will diesen Mann nie gesehen haben. 5. Er mag unseren Brief noch nicht erhalten haben. — Ja. Vielleicht ist es so. 6. Sie kann über Weihnachten bei den Eltern gewesen sein. — Das ist möglich. 7. Er muss sich über unseren Brief schrecklich geärgert haben. 8. Ich habe Angst, dass er mich gesehen haben kann. 9. Die Stadt soll während des Krieges völlig zerstört worden sein. 10. Diese Schauspielerin mag 80 Jahre alt sein, aber sie sieht noch ganz gut aus. 11. In der Türkei soll gestern wieder ein starkes Erdbeben gewe­sen sein. 12. Er hat erst vor 10 Minuten das Haus verlassen. Er kann noch nicht im Büro sein. 13. Es muss heute Nacht kalt gewesen sein, das Wasser ist zugefroren. 14. Der Unbekannte will diesen Unfall mit seinen eigenen Augen gesehen haben. 15. Er muss bei seiner Suche nach einer besseren Stellung keinen Erfolg gehabt haben. 16. Sie sehen ausgezeichnet aus, Sie müssen sich gut erholt haben. 17. Nach Angaben der Polizei soll hier ein Unfall passiert sein. 18. Sie mögen schon Recht haben. 19. Er will davon gar nichts gewusst haben. 20. Er muss nach Berlin gefahren sein, denn wir bekamen soeben von unterwegs sein Telegramm. 21. Er muss die Prüfung gut bestanden haben. Er hat sich darauf gründlich vorbereitet.

13. Antworten Sie auf folgende Aussagen. Gebrauchen Sie Modalverben.

Niemand meldet sich. Vielleicht ist mein Freund verreist.

Ja, er kann verreist sein.

1. Vielleicht wartet mein Freund auf mich auf dem Bahnhof. 2. Viel­leicht ist Herr Krause von seiner Urlaubsreise schon zurückgekehrt. 3. Er hat sicher die Prüfung bestanden. 4. Sie hat die Arbeit sicher schon erledigt. 5. Sie haben den Film wahrscheinlich schon einmal ge­sehen. 6. Sie hat in der Schule nach ihren Worten gut gesungen. 7. Sie haben, wie man sagt, in aller Stille geheiratet. 8. Mein Freund hat bestimmt an diesem Turnier teilgenommen. 9. Er kennt nach seinen Worten dieses Mädchen nicht. 10. Es ist, wie man mir sagte, eine sehr interessante Aufführung gewesen. 11. Wie er sagt, hat er kein Interesse für diese Arbeit. 12. Man sagt, der junge Arbeiter wird gelobt. 13. Man sagt, der neue Bewerber ist eingestellt worden.

В.М. Завьялова, Л.В. Ильина, ПК немецкого языка, с. 586

14. Der Sprecher bezweifelt, dass die Äußerungen einer bestimmten Person der Wahrheit entsprechen. Dieser Zweifel wird mit Hilfe des Modalverbs wollen ausgedrückt.

Sie behauptet: "Ich habe den Namen nicht verstanden." — Sie will den Namen nicht verstanden haben.
Vor dem Richter behauptet die Angeklagte:
1. "Ich bin gerade vom Arzt gekommen." 2. "Ich habe unter schrecklichen Kopfschmerzen gelitten." 3. "Ich bin zufällig an der Parfümerie vorbeigegangen." 4. "Ich war früher oft in diesem Geschäft." 5. "Die Verkäuferin habe ich gut gekannt." 6. "Ich habe an dem Parfüm nur gerochen." 7. "Ich hatte keine Ahnung, da ss es das teuerste war." 8. "Das Fläschchen habe ich versehentlich eingesteckt." 9. "Das habe ich aber erst in der U-Bahn bemerkt."

Sag's besser! Teil 2, Seite 78



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